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La Gazzetta della BrettspielWelt
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Montag, Mai 17, 2004

Auftaktturnier der Internationalen Carcassone-Meisterschaften

Herne - 17. Mai - ypa

Das 1. Qualifikationsturnier zu den Internationalen CC-Meisterschaften 2004 begann mit einem Skandal. Der Zweitplazierte der letztjährigen Meisterschaften CJS versuchte sich trotz seiner so erworbenen Qualifikation in das Teilnehmerfeld zu schleusen, um der Berlin-Connection um Xantis, Ande und Kohle5 in den entscheidenden Spielen die Klöster zuzuschustern. Der letztjährige Meister (manche behaupten Dusler) aller Klassen Speedy- zeigte sich empört über dieses Verhalten und setzte den Herne-Sieger von 2003 yzemaze davon in Kenntnis. Dieser zögerte keine Sekunde und grätschte durch ein kurzes Gespräch mit den Organisatoren CJS aus dem Feld. Dennoch las sich die Teilnehmerliste wie ein who-is-who des Carcassonne: Lammkeule, Ex-GM Fischziege, GM Navarre, CC-Meister yzemaze, VSL-Star hampelhorst, "ich kann nicht verbauen" kostra, Geheimfavorit Baeng, MAS, Zanki, Xantis, Ande, Kohle5, ...
Es zeigte sich, dass die Favoriten - trotz des wie im Vorjahr viel kritisierten Modus (4er Partien) - ihrem Status gerecht werden sollten. Nach zwei Runden lagen Lammkeule, Navarre, Fischziege, Baeng und yzemaze einträchtig mit troll67 (welcher sich als Nicht-BSWler outete und zu seiner Schande gestand, bei Kochmedia zu spielen) und jeweils zwei Siegen auf den vorderen Plätzen. Sie hatten somit die Teilnahme an der KO-Runde bereits gesichert. In Runde 3 konnten nur troll67 und yzemaze einen dritten Sieg nachlegen und erreichten so mit der Maximalzahl von 15 Punkten die ersten Plätze. Knapp am cut scheiterte MAS auf Platz 17. Auf der anderen Seite der Mauer stand kostra, welcher sich als einziger Spieler mit 8 Punkten nur dank des besseren Punktequotienten durchzusetzen vermochte.
In den Viertelfinalspielen sollte sich zeigen, dass 2er-CC deutlich mehr Spannung aufkommen lässt, als Dusel-4er. Lammkeule musste als Vorrundenachter gegen Tabellennachbarn und Angstgegner hampelhorst antreten. Nach hartem Kampf musste sich der CC-Gott dem Deutschen Mannschaftsmeister knapp geschlagen geben. Ebenfalls unerwartet war Zankis Sieg über die fünftplazierte Fischziege. Die Sensation jedoch schaffte kostra, er zeigte troll67, dass es ein Fehler ist, nicht in der BSW zu spielen und servierte mal eben den erfolgreichsten Spieler der Vorrunde ab. Hingegen hatte yzemaze keine Probleme seinen Gegner zu verbauen und so entspannt ins Halbfinale einzuziehen. Gegner sollte dort Baeng sein, welcher gekonnt den Fehlerteufel seiner Gegnerin auszunutzen wusste. Da Kohle5 bei den Experten nicht auf der Liste stand, lässt sich nur sagen, dass er ebenfalls gewann.
Im Halbfinale war das Feld dann stark BSW-lastig: kostra vs. hampelhorst, Navarre vs. Zanki, Kohle5 vs. NN, yzemaze vs. Baeng. Unter dem Eindruck des bevorstehenden Transfers nach Heaven&Hell spielte Navarre nicht immer in Höchstform, konnte sich aber letztendlich knapp mit 2 Punkten gegen Außenseiter Zanki durchsetzen. Sein Gegner im Finale sollte kostra sein, welcher immer mehr nach der Maxime "Bei diesem Turnier kann jeder gewinnen, auch du!!" spielte, welche ihm sein Mentaltrainer vor dem Turnier einhämmerte (es wird gemunkelt, dass es sich dabei selbst um einen Aktiven handeln solle...). hampelhorsts Attacken konterte kostra souverän, so dass dieser wie auch im Vorjahr in der Vordschlussrunde scheiterte. Kohle5 setzte sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit ebenfalls durch und erwartete mit Spannung seinen Finalgegner. In einem nervenaufreibenden Spiel lieferten sich Baeng und yzemaze einen Schlagabtausch, welcher letzteren an die Grenze der körperlichen Belastbarkeit trieb. Beiden wurde alles abverlangt, die entscheidenden letzten Züge dauerten etliche Minuten. Letztendlich hatte Baeng keine Mittel gegen das Glück und musste zusehen, wie sein Gegner die zwei Karten zog, welche er so dringend brauchte. Meister der Herzen war er an diesem Tag durch sein Spiel aber auf jeden Fall geworden.
Im Finale Nummer eins spielte Navarre entgegen sonstiger Gepflogenheiten recht riskant und setzte viel auf das 4er-Stadtteil, das Risiko sollte sich nicht auszahlen, so dass er das letzte Drittel des Spiels ohne Pöppel auskommen musste. Zudem zog ihm kostra die so bitter benötigten Teile vor der Nase weg. Fortuna hatte es wahrlich schwer bei diesen Sympathieträgern zu entscheiden, wem sie nun ihre Gunst schenken solle. Letztendlich fiel ihre Wahl auf kostra, welcher sich langsam dem Ruhestand nähert und vielleicht sein letztes grosses Jahr erlebt. Navarre zeigte sich nach seiner Niederlage betrübt, versprach aber, bei weiteren Qualifikationsturnieren alles zu geben.
Im zweiten Finale sollte Kohle5 nicht gerade den glücklisten Tag seiner CC-Karriere erwischen. Hier war das Glück klipp und klar fast ausschliesslich auf yzemazes Seite. Er zog wie Lammkeule in Höchstform, die Karten waren so stark, dass er rein intuitiv schon vorher wusste, was kommt und wie er seinen Herausforderer damit verbauen konnte. Doch dann eine folgenschwere Phase: Kohle5 greift eine ausgeglichene Stadt an, yzemaze versucht zu verbauen statt nervenstark abzuwarten... und scheitert. Eine Katastrophe für den jungen Spieler bahnte sich an. Niedergeschlagen, im Ärger über sich selbst versunken, sass er da wie ein Häufchen Elend. Allerdings konnte er fortlaufen wie er wollte, das Glück holte ihn immer wieder ein und brachte ihn ebenso wie die inkonsequente Spielweise seines Gegenübers wieder ins Spiel. So war es kein Wunder, dass sich Kohle5 am Ende den perfekten Karten beugen musste und per Handschlag gratulierte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Turnier deutlich stärker besetzt war als im letzten Jahr. es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Sieger in Essen schlagen werden. Im letzten Jahr erreichte Herne-Sieger Jeffrie dort einen sehr guten 3. Platz, ein gutes Omen also. Aber jede Medaille hat ja bekanntlich zwei Seiten: Der Gewinner des anderen Herne-Finals von 2003 zerbrach unter den Erwartungen und landete auf einem katastrophalen 53. Platz.